11. April 2020 · Karsamstag, Tag der Grabesruhe Christi
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes ·19,38–42
Josef aus Arimathäa war ein Jünger Jesu, aber aus Furcht vor den Juden nur im Verborgenen. Er bat Pilatus, den Leichnam Jesu abnehmen zu dürfen, und Pilatus erlaubte es. Also kam er und nahm den Leichnam ab.
Es kam auch Nikodemus, der früher einmal Jesus bei Nacht aufgesucht hatte.
Er brachte eine Mischung aus Myrrhe und Aloë, etwa hundert Pfund.
Sie nahmen den Leichnam Jesu und umwickelten ihn mit Leinenbinden, zusammen mit den wohlriechenden Salben, wie es beim jüdischen Begräbnis Sitte ist.
An dem Ort, wo man ihn gekreuzigt hatte, war ein Garten und in dem Garten war ein neues Grab, in dem noch niemand bestattet worden war.
Wegen des Rüsttages der Juden und weil das Grab in der Nähe lag, setzten sie Jesus dort bei.
Kommentar
Christus wird in einem Felsengrab begraben. Der Karsamstag ist der Tag der Grabesruhe Christi. Alles ist still. Außer der Tageszeitliturgie wird keine andere Liturgie gefeiert.
An diesem Tag vollzieht sich das Glaubensgeheimnis „Hinabgestiegen in das Reich des Todes“. Wir beten es im Glaubensbekenntnis. Das „Reich des Todes“ ist nicht die Hölle oder sonst irgendetwas. Das „Reich des Todes“ ist jener Raum, in dem die Toten auf die Auferstehung warten. Aus diesem Reich befreit Christus alle.
Auch wir müssen manchmal in unserem Leben hinabsteigen, um unsere eigene Finsternis zu sehen. Sie wahrzunehmen, kann ein Ruf zur Auferstehung sein.