Donnerstag, 23. April
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes · 3,31–36
Er, der von oben kommt, steht über allen; wer von der Erde stammt, ist irdisch und redet irdisch. Er, der aus dem Himmel kommt, steht über allen.
Was er gesehen und gehört hat, bezeugt er, doch niemand nimmt sein Zeugnis an. Wer sein Zeugnis annimmt, beglaubigt, dass Gott wahrhaftig ist.
Denn der, den Gott gesandt hat, verkündet die Worte Gottes; denn er gibt den Geist unbegrenzt.
Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben.
Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern Gottes Zorn bleibt auf ihm.
Kommentar · Pfarrer Karl Engelmann
Diese Verse sind Überlegungen des Evangelisten im Anschluss an das Zeugnis des Täufers über Jesus in den vorangegangenen Versen. Der Vorläufer Johannes ist bei aller Größe, die ihm zuerkannt wird, „irdisch und redet irdisch“. Jesus aber kommt von oben, vom Himmel: Was er sagt, ist wahr und gültig, er redet die Worte Gottes, er selbst ist das Wort, er ist die Wahrheit.
Grundaussagen über Gott und über den Menschen stehen in diesem Abschnitt: In Gott gibt es Wahrheit, Liebe, Zorn. Der Mensch, der Gottes Wort, die vom Sohn bezeugte Wahrheit Gottes hört, kann sie annehmen und glauben, oder er kann den Gehorsam verweigern.
Glauben heißt gehorchen. Der Gehorsam des Glaubens entscheidet über das Leben des Menschen.
Wenn wir das Wort „Gehorsam“ hören, denken wir sogleich negativ. Gehorsam kommt aber vom Hören. Ja, wir sind aufgerufen, auf den dreifaltigen Gott zu hören, seinen Willen zu erkunden und aus den gewonnenen Erkenntnissen heraus zu handeln.