Pater Piotr Wojciechowski SSCC
Im Alten Testament spricht Gott zu Moses
„… ihr aber sollt mir als ein Reich von Priestern und als ein heiliges Volk gehören. Das sind die Worte, die du den Israeliten mitteilen sollst“.
Ex 19,6
Der heilige Petrus erweitert in seinem Brief diese Versprechung Gottes auf die Menschen aller Zeiten, die nicht aus dem Volk Israel stammen:
„Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm, ein Volk, das sein besonderes Eigentum wurde …“.
1 Petr 2,9
Ich will sagen, dass nicht nur die Priester, sondern auch die Laien verpflichtet sind, die frohe Botschaft zu verkünden. Der heilige Petrus meint, nicht nur die täglichen Verpflichtungen im privaten Leben zu erfüllen, wie zum Beispiel tägliche Gebete zu sprechen, die Bibel zu lesen usw., sondern gemeint ist auch, verschiedene christliche Projekte aktiv zu unterstützen oder, wenn es notwendig wäre, auch verbal Stellung zu nehmen und die christliche Werte zu verteidigen. Das Vaticanum II. verkündet in Dokument KK 33: „Die apostolische Wirkung der Laien ist durch das Sakrament der Taufe und das Sakrament der Firmung tief in der kirchlichen Mission verankert und wurde persönlich von Christus beauftragt.“
Glaube, Hoffnung und Liebe sind göttliche Tugenden. Glaube ist ein Geschenk Gottes. Diese Gabe Gottes zu bewahren und weiterzugeben, ist unsere Pflicht. Wir erfüllen das, wenn wir mit anderen teilen. Je mehr wir miteinander teilen, desto stärker wird unser Glaube. Frank Duff, Gründer der Legio Mariae schrieb: „Wir verlieren den Glauben, wenn wir ihn nicht weitergeben.“ Eltern verlieren den Glauben, wenn sie ihn nicht ihren Kindern weitergeben. Der heilige Paulus setzt einen Vergleich mit einem Brief, der die Heiden anspricht:
„Unser Empfehlungsschreiben seid ihr, es ist eingeschrieben in unser Herz, und alle Menschen können es lesen und verstehen.“
2 Kor 3,2
Der katholische Philosoph Jacques Maritain, ein Spezialist zu Thomas von Aquin, präsentierte in Vorlesungen auf der Uni seinen Studenten fünf Beweise, die die Existenz Gottes bestätigen und die von Thomas von Aquin formuliert worden waren. Eines Tages musste er feststellen: „In der Vergangenheit waren es fünf Argumente, die ausreichend die Gottesanwesenheit beweisen. Heutzutage aber erwartet der Mensch den sechsten Beweis, nämlich ein überzeugendes Leben eines Menschen, der glaubt.“
In unseren Gemeinden leben die Christen, die der Lehre Jesu Christi die Treue halten. Sie sind der Schatz der Kirche. Ein italienische Priester sagte: „Ein guter Christ ist mehr wert als hundert Predigten.“ Der heilige Paulus – der Apostel der Völker – hat richtig verstanden, dass schöne Worte nicht viel wert sind, wenn die Liebe fehlt.
„Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.“
1 Kor 13,1
Wenn wir den christlichen Glauben in unseren Familien, in unseren Gemeinden weitergeben wollen, sollen wir zuerst Gott um Hilfe bitten, weil der Glaube einerseits ein Geschenk Gottes ist, andererseits die Antwort auf die Bemühung um Veränderung unseres Herzens durch die Liebe.
One thought