In wenigen Tagen werden im Stephansdom 13 Männer zu ständigen Diakonen geweiht, darunter zwei langjährige Mitglieder der Marienpfarre. Aus diesem Anlass veröffentlichen wir hier ein kurzes Interview mit Diakon Mag. Rudolf Mijoc, Pastoralassistent in der Marienpfarre:
Vielen Dank, dass du dir Zeit nimmst für unsere Fragen! Was hat dich bewegt, eine Weihe zum ständigen Diakon anzustreben?
Mein Leben lang war ich immer mit der Kirche verbunden. Ich wollte in der Kirche aktiv sein. Ich studierte Theologie, wurde Pastoralassistent und dann Diakon. Ein Diakon wollte ich werden, da ich gedacht habe, den Menschen noch etwas näher sein zu können. Besonders jenen, die meiner Hilfe bedürfen. So konnte ich durch meine Weihe mit noch mehr Freude am kirchlichen Leben teilhaben, z. B. bei der Spendung der Sakramente, bei Begräbnissen usw. Ich bin sehr glücklich ein Diakon zu sein. Durch und mit meiner Marija, meine Frau, fühle ich mich in meinem Beruf als Diakon sehr sicher, zufrieden und erfüllt.
Worin siehst du im Moment deine wichtigste Aufgabe in diesem Amt?
In dieser Zeit „der Distanz“: Versuchen mit den Leuten das Beste daraus zu machen. Ich rufe meine Bekannten, Freunden, Pfarrmitglieder und jene an, die jetzt nicht hinaus gehen dürfen und die ich lange nicht gesehen habe. Viele ältere Menschen dürfen nicht hinaus gehen, sie dürfen auch nicht besucht werden, dann rufe ich sie an. Einige meiner Mitbrüder – Diakone, die krank und alleine sind, kontaktiere ich regelmäßig. Das verlangt auf einer Seite viel Zeit und auch viel Kraft, aber am Ende gibt es so viel Zufriedenheit und Freude. Und eine der wichtigsten Aufgaben sehe ich in meiner Marienpfarre, deren Mitglieder vor sehr viel Ungewissheit stehen.
An welchen schönen Moment als Diakon kannst du dich besonders gut erinnern?
Es gibt so viele schöne Momente, die ich als Diakon erlebt habe: angefangen von den vielen Taufen, Trauungen, aber auch Begräbnissen, bei denen man den Menschen sehr nahe sein kann. Vielleicht aber sind für mich die schönsten Momente, die eigentlich nicht direkt mit Diakonat zu tun haben, aber doch mit der Kirche und meiner Marienpfarre, wenn wir einen Gottesdienst schön musikalisch und liturgisch gestalten. Ich fühle mich dann gesegnet. Ich sehe eine große Freude, die unsere Leute in der Kirche zeigen. Am Ende jeder dieser Messe sage ich meinen Freunden, die mitgesungen oder mitgespielt haben, dass es für mich eine große Ehre und Freude war, mit ihnen zu musizieren, zu singen und so Gott zu loben und preisen! Und es ist so, es gibt nichts Schöneres und Gesegnetes, als wenn die Menschen nach einem Gottesdienst, zuerst getröstet, glücklich, zufrieden und mit neuer Kraft in den Alltag gehen. Dass ich etwas dazu beitragen kann, macht mich froh und das gehört zum Diakonat.
Vielen Dank, Rudi!