Samstag, 30.1.2021
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus 4, 35-41
An jenem Tag, als es Abend geworden war, sagte Jesus zu seinen Jüngern: Wir wollen ans andere Ufer hinüberfahren.
Sie schickten die Leute fort und fuhren mit ihm in dem Boot, in dem er saß, weg; einige andere Boote begleiteten ihn.
Plötzlich erhob sich ein heftiger Wirbelsturm, und die Wellen schlugen in das Boot, so dass es sich mit Wasser zu füllen begann.
Er aber lag hinten im Boot auf einem Kissen und schlief. Sie weckten ihn und riefen: Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen?
Da stand er auf, drohte dem Wind und sagte zu dem See: Schweig, sei still! Und der Wind legte sich, und es trat völlige Stille ein.
Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?
Da ergriff sie große Furcht, und sie sagten zueinander: Was ist das für ein Mensch, dass ihm sogar der Wind und der See gehorchen?
Kommentar · Wolfgang Ruckenbauer
Sie schickten die Leute fort – nach einem Tag voll der Worte Jesu kommt der Abend und damit die Trennung. Es stellt sich dabei doch die Frage, wie groß der Unterschied in der Tiefe des Glaubens zwischen dem ins Land verschickte Volk und den im Schiff und in den Beibooten gesammelten Jüngern war. Als Petrus bei anderer Gelegenheit im Wasser unterging, wird er noch als kleingläubig bezeichnet (Mt 14, 22-33). Immerhin kleingläubig, wenn ein paar Schritte gelingen. Hier aber merkt Jesus, dass es wohl noch schwach um den Glauben der Jünger bestellt ist. Sie sehen ihn auch als Mensch, dem sogar Wind und See gehorchen.
Trotzdem sind sie, die Jünger, den Schritt weiter, dass sie dem an sie ergangenen Ruf folgen. Für die Begegnung offen sein und ihm folgen ist der Schlüssel. Brechen wir mit dem Kerygma auf, dann werden wir auch im Sturm vom Herrn geschützt. Sonst droht, fort geschickt zu werden, ganz ohne den Schutz des Herrn.