Montag, 19.4.2021
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes 6, 22-29
In jener Zeit sah die Menge, die am anderen Ufer des Sees geblieben war, dass nur noch ein Boot dort lag, und sie erfuhren, dass Jesus nicht mit seinen Jüngern ins Boot gestiegen war, sondern dass die Jünger allein abgefahren waren.
Von Tiberias her kamen andere Boote in die Nähe des Ortes, wo sie nach dem Dankgebet des Herrn das Brot gegessen hatten. Als die Leute sahen, dass weder Jesus noch seine Jünger dort waren, stiegen sie in die Boote, fuhren nach Kafarnaum und suchten Jesus.
Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hierher gekommen? Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird. Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt.
Da fragten sie ihn: Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen? Jesus antwortete ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.
Kommentar · Diakon Mark Eylitz
Jesus ist kein Zauberkünstler. Kein Gaukler. Und auch kein Rebell, der sich die Herrschaft über Israel gewaltsam nimmt. Das müssen die vielen Menschen, die er bei der Brotvermehrung am See in Erstaunen versetzt hat, nun sehr rasch lernen. Und ihre Enttäuschung, ihre Ernüchterung ist fast mit Händen zu greifen. Da folgen sie diesem Jesus, sind beeindruckt von seinem Wirken und werden nun fast schroff von ihm ermahnt. Jesus macht deutlich: Gottes Reich erschöpft sich nicht im Befriedigen materieller, kurzlebiger Sehnsüchte und Bedürfnisse. Ja, es ist sogar vergebliche Liebesmüh, sich von den Dingen in Abhängigkeit nehmen zu lassen, die ohnehin „verderben“. Nein. Gottes Reich kommt allein durch die unverderbliche Speise, welche der Menschensohn geben wird: durch die Eucharistie.
Gottes Reich kommt in der Gemeinschaft, welche sich zur Eucharistie versammelt. Und somit selbst zum Leib Christi, zur Kirche wird. Zur Kirche, die an den glaubt, den Gott gesandt hat: keinen Zauberkünstler. Keinen Gaukler. Sondern den Menschensohn.
Immerhin, Leute suchten Jesus damals. Die Anziehungskraft Jesu war bekannt. Die Umstände haben sich geändert, die Leute suchen nach wie vor, nur gibt es inzwischen viel mehr Influencer. Menschen haben die Qual der Auswahl, billiger- leichter – schneller – zeitgeistiger ist jedenfalls immer im Vordergrund präsent.
In welchen Gesichtern, in welchen Haltungen, können die Menschen Jesu im Alltag finden, wenn wir wirklich als seine Schwestern und Brüder Jesu leben?