Mittwoch, 19.5.2021
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes 17, 6a.11b-19
In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und betete:
Vater, ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast.
Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir.
Solange ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast. Und ich habe sie behütet, und keiner von ihnen ging verloren, außer dem Sohn des Verderbens, damit sich die Schrift erfüllt.
Aber jetzt gehe ich zu dir. Doch dies rede ich noch in der Welt, damit sie meine Freude in Fülle in sich haben.
Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, wie auch ich nicht von der Welt bin.
Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie vor dem Bösen bewahrst.
Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin.
Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit.
Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt. Und ich heilige mich für sie, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind.
Kommentar · Marianne Pallamar
Jesus betet hier sehr leidenschaftlich für seine Jünger und Jüngerinnen. Der Vater hat sie ihm gegeben. Und Jesus hat ihnen die Person des Vaters nahe gebracht und ihnen auch die Worte, die er vom Vater gehört hat, weiter gegeben.
Doch nun steht sein Tod unmittelbar bevor. Und das heißt, er muss Abschied nehmen von den Menschen, die er liebt. Das ist sicher eine sehr schwere Aufgabe. Doch er lässt die Seinen nicht allein zurück, er legt sie gleichsam in die Hände des Vaters. Er fasst zusammen, worin er seinen Auftrag gesehen hat und dass er diesen erfüllt hat. Er hat niemanden verloren, nur Judas konnte er nicht bewahren.
Welche Menschen sind uns anvertraut? Haben wir schon einmal nachgedacht, wen uns Gott ans Herz gelegt hat? Bitten und beten auch wir für diese Menschen?
Auch wir werden die uns anvertrauten Personen einmal verlassen müssen. Jesus hat sich selber zurückgelassen, indem er uns seinen Leib und sein Blut in jeder Messe schenkt.
Wenn wir einmal zum Vater heimgehen, was werden dann wir von uns zurücklassen? Wie sieht unsere Aufgabe aus, über die wir dann Rechenschaft ablegen werden müssen? Was von uns wird bleiben?
Einigkeit- Nähe- Vertrauen und liebevolle Zuwendung klingt aus Jesu Worten auch an uns, an mich. Nachfolgen ist seine Einladung, ihn auf auf meine Art nachzuahmen.