Dienstag, 8.6.2021
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus 5, 13-16
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten.
Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.
Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus.
So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.
Kommentar · Johannes Sterba
Die Bilder vom Salz und vom Licht, die Jesus seinen Jüngern gibt, sind eigentlich klar. Ohne Salz ist das beste Gericht fade und geschmacklos, durch das Salz wird der eigene Geschmack des Gerichts betont und kann sich entfalten. Ein gut gewürztes Essen schmeckt eben nicht salzig, das Salz tritt in den Hintergrund und betont, was verborgen war.
Genauso das Licht: Überall um uns ist Licht, aber wir beachten nicht das Licht selbst, sondern was es beleuchtet, was es hervorhebt und in Szene setzt. Und doch, obwohl wir es gar nicht bewusst wahrnehmen, ohne Licht wären wir verloren, wir könnten nicht sehen, was um uns ist.
Wenn Jesus seine Jünger und uns aufruft, Licht und Salz zu sein, dann verstehe ich das nicht so, dass wir uns hervortun sollen, uns wichtig oder auf uns aufmerksam machen. Aber durch unser Tun können wir zeigen, was sonst verborgen ist, können allen im Haus leuchten, damit sie sehen können. Durch unser Leuchten und durch unser Salz-sein können wir das Reich Gottes sichtbar und erlebbar machen.