Freitag, 2.7.2021
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas 1, 39-56
In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa.
Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet.
Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.
Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?
In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.
Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.
Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn,
und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig.
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten.
Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;
er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.
Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen.
Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen,
das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.
Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.
Kommentar · Diakon Peter Bartsch
Heute ist ein Marienfesttag mit dem eigenartigen Namen „Mariä Heimsuchung“. Ursprünglich heißt dieses Fest auf Latein „Visitatio Mariae“ – Besuch Mariens. Gemeint ist damit der Besuch der schwangeren Maria bei ihrer ebenfalls schwangeren Verwandten Elisabeth. Maria trägt Jesus in sich, Elisabeth Johannes den Täufer.
Und da passiert es- Elisabeth bemerkt, dass ihr Baby im Mutterleib in ihrem Bauch vor Freude hüpft- es muss wohl mehr und vor allem anders gewesen sein als sie es von ihrem Baby gewohnt war. Das Baby im Mutterleib Johannes erkennt das Baby Jesus – und damit die Mutter Elisabeth die Bedeutung Mariens als der Mutter Jesu. Wer Jesus erkennt, erkennt Gott. Also könnte man so sagen: Gotteserkenntnis eines Babys Monate vor seiner Geburt. Das bedeutet aber Gottesbegegnung ohne Theologiestudium, ohne Religionsunterricht, ohne Bekehrungszelt, ohne…
Wir Menschen sind zur Gottesbegegnung hin geschaffen, und diese Gottesbegegnung kann bewusst oder unbewusst wie bei dem Säugling Johannes sein. Liebe Leserin, lieber Leser- ich wünsche uns, dass wir Gott immer mehr erkennen und dabei „vor Freude hüpfen“ – wie das Baby im Mutterleib Johannes!
“Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ”. Selig bist Du, bin ich, weil wir IHM geglaubt haben. Eine tolle Zusage!