Seit 2016 wird in der Erzdiözese Wien an einer Reform der Pfarrstrukturen gearbeitet. Teilweise werden Pfarren zusammengelegt („Pfarrverband“), teilweise Pfarren aus mehreren bestehenden neu gegründet („Pfarre mit Teilgemeinden“). Im Zuge dieses Prozesses wurden auch schon Kirchen an andere christliche Konfessionen abgegeben. Dort angelangt, wo Kirchengebäude verkauft oder gar abgerissen werden wie zum Beispiel in Deutschland, ist man in Wien hingegen noch nicht.
Warum wird reformiert? Wir haben in unserer Erzdiözese sowohl einen Gläubigenmangel (das ist für jeden bei einem Blick in eine sonntägliche Eucharistiefeier sichtbar) als auch einen Pfarrermangel (von allen Priestern sind nur relativ wenige imstande, eine Pfarre zu leiten). Aus diesem doppelten Grund hat unser Erzbischof den Reformprozess ins Leben gerufen. Bis 2022 sollen 80 % der Pfarren zumindest in einem „Pfarrverband“ miteinander verbunden sein. Finales Ziel ist die „Pfarre mit Teilgemeinden“.
Auch die vier Pfarren im Dekanat/Entwicklungsraum Hernals sollen zu einem Pfarrverband ab 1. Jänner 2020 zusammengeführt werden. Vorerst werden es die Pfarren Hernals, Sühnekirche und Dornbach sein. Ab 1. Jänner 2021 kommt noch die Marienpfarre dazu. Es wird dabei keine Pfarre aufgelöst; jede bleibt in ihrer Selbstständigkeit erhalten. Sowohl der Pfarrgemeinderat als auch der Vermögensverwaltungsrat jeder Pfarre bleibt bestehen. Aber es gibt dann nur mehr einen Pfarrer für alle vier Pfarren. Die anderen derzeit im Dekanat tätigen Priester werden „Pfarrvikare“. Als übergeordnetes Gremium wird der „Pfarrverbandsrat“ installiert. Seine Aufgabe ist vor allem, die gemeinsamen Angelegenheiten, Projekte und Veranstaltungen zu überlegen, zu entscheiden und zu organisieren.
Die geänderte Organisationsstruktur wird eine Herausforderung für uns alle. Es gilt, immer mehr das Gemeinsame zu sehen, gleichzeitig aber auch die Identität jeder unserer Pfarren noch deutlicher hervortreten zu lassen.
Ich lade Sie alle herzlich ein, in dieses Projekt einzusteigen und in neuen Formen der Zusammenarbeit Wege zu suchen, die uns in eine gute gemeinsame Zukunft führen. Der Geist Gottes, der alles in seinen Händen hält, wird uns dabei helfen!
Dechant Dr. Karl Engelmann