Dienstag, 25.8.2020
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus 23, 23-26
In jener Zeit sprach Jesus:
Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr gebt den Zehnten von Minze, Dill und Kümmel und lasst das Wichtigste im Gesetz außer acht: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue. Man muss das eine tun, ohne das andere zu lassen.
Blinde Führer seid ihr: Ihr siebt Mücken aus und verschluckt Kamele.
Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr haltet Becher und Schüsseln außen sauber, innen aber sind sie voll von dem, was ihr in eurer Maßlosigkeit zusammengeraubt habt.
Du blinder Pharisäer! Mach den Becher zuerst innen sauber, dann ist er auch außen rein.
Kommentar · Johannes Sterba
Jesus hadert hier gewaltig mit der damaligen Elite, den geistigen Führern des Volkes Israel. Er nimmt sich kein Blatt vor den Mund und prangert offensichtliche Missstände an. Er wirft ihnen vor, sich nach außen hin dem Gesetz zu unterwerfen, aber nach innen, heimlich, nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht zu sein. Nicht das Wort des Gesetzes ist zu erfüllen, die Grundlage, die Idee dahinter ist das Wesentliche.
Fast wie ein Kind sich wegduckt, wenn sein Geschwister eine Standpauke von den Eltern hört, möchte ich mich wegducken und mir denken, dass Jesus da ja zu den Pharisäern spricht, nicht zu mir. Ich kann ja nicht gemeint sein! Aber natürlich spricht Jesus auch zu uns, zumindest in der Warnung, es nicht den Pharisäern gleich zu tun.
Jesus erwartet keine Einschränkung um der Einschränkung willen von uns. Er will, dass wir das Wichtigste: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue nicht vergessen sondern als Richtschnur an unsere Entscheidungen anlegen.