Samstag, 5.9.2020
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas 6, 1-5
Als Jesus an einem Sabbat durch die Kornfelder ging, rissen seine Jünger Ähren ab, zerrieben sie mit den Händen und aßen sie.
Da sagten einige Pharisäer: Was tut ihr da? Das ist doch am Sabbat verboten!
Jesus erwiderte ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren – wie er in das Haus Gottes ging und die heiligen Brote nahm, die nur die Priester essen dürfen, und wie er sie aß und auch seinen Begleitern davon gab?
Und Jesus fügte hinzu: Der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.
Kommentar · Johannes Sterba
Auf den Vorwurf der Pharisäer antwortet Jesus, in dem er sich auf König David beruft. Für sein Volk hat Gott keinen König vorgesehen, aber das Volk Israel wünscht sich immer wieder einen König, und Gott gibt diesem Wunsch nach. Erst Saul, eine Enttäuschung, und dann David. Auch der macht seine Sache nicht immer gut, bleibt aber das Vorbild für spätere Könige Israels. Als Letzter und Größter in der Nachkommenschaft Davids wird Jesus geboren. Er erfüllt die wahre Rolle des Königs für das Volk Israel, und für uns.
Deswegen ist die Antwort Jesu auf den Vorwurf der Pharisäer so klar und doch so machtvoll: Selbst David hat in seiner Not das Gebot missachtet und für den Menschen ausgelegt. Nicht das Gebot steht über dem Menschen, es ist für den Menschen da.
Dazu sind auch wir berufen. In der Taufe sind wir gesalbt wie David, zum Dienst an Gott und den Mitmenschen berufen. Und das ist das Wesentliche, nicht zur Erfüllung der Mensch-gemachten Gebote, sondern zum Dienst an Gott und den Menschen. Das ist der Auftrag und das Verständnis, das uns Jesus hier vermitteln will.