Freitag, 25.9.2020
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas 9, 18-22
In jener Zeit, als Jesus in der Einsamkeit betete und die Jünger bei ihm waren, fragte er sie: Für wen halten mich die Leute?
Sie antworteten: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elija; wieder andere sagen: Einer der alten Propheten ist auferstanden.
Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Petrus antwortete: Für den Messias Gottes.
Doch er verbot ihnen streng, es jemand weiterzusagen.
Und er fügte hinzu: Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er wird getötet werden, aber am dritten Tag wird er auferstehen.
Kommentar · Wolfgang Ruckenbauer
Herodes und das Volk verstanden Jesu Auftreten und Wirken nicht. Es wurde herumgedeutet, wer aus der Vergangenheit auferstanden und wiedergekehrt sei, Johannes der Täufer oder andere Propheten.
Die Jünger Jesu sind in der Erfahrung ein gutes Stück weiter, aber noch nicht am Ziel. Auch Petrus, der hier stellvertretend für alle das Zeugnis ausspricht, wird in der Nachfolge wanken bis zum Ende, bis zur Sendung durch den Auferstandenen in Galiläa.
Das macht auch verständlich, warum eine erste Erkenntnis über die Sendung Jesu nicht einfach so zu den Menschen hinausgetragen werden darf. Verstanden wird sie erst vom Ende her, von seinem Tod am Kreuz für unsere Sünden. Nicht die Vorankündigung, die Erfüllung ist die Frohe Botschaft, das Evangelium.
Bekenntnisse zum Glauben an Jesus haben dieses eine Zentrum, sein Kreuzesopfer. Ohne dieses ist das Bekenntnis auch für die Jünger mit einem Schweigegebot belegt.