Mittwoch, 21.4.2021
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes 6, 35-40
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben. Aber ich habe euch gesagt: Ihr habt gesehen, und doch glaubt ihr nicht. Alles, was der Vater mir gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen; denn ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.
Es ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich keinen von denen, die er mir gegeben hat, zugrunde gehen lasse, sondern dass ich sie auferwecke am Letzten Tag. Denn es ist der Wille meines Vaters, dass alle, die den Sohn sehen und an ihn glauben, das ewige Leben haben und dass ich sie auferwecke am Letzten Tag.
Kommentar · Diakon Mark Eylitz
„Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen“: eine deutliche, eine klare Botschaft. Damals wie heute. Wie oft haben Menschen das Gefühl, in der Kirche nicht willkommen zu sein. Der Obdachlose, der am Schriftenstand hockt. Der frisch Zugereiste, der es wagt, sich auf den jahrzehntelangen Stammplatz von der Frau Huber zu hocken. Und auch die Menschen, die es sich und ihren Mitmenschen in ihrem Leben nicht immer leicht gemacht haben, aus den unterschiedlichsten Gründen.
Doch Jesus ruft uns ganz deutlich auf, diese Haltung abzulegen. Die letzte Meinung, das letzte Urteil über Menschen stehen uns nicht zu. Das ist allein die Sache Gottes. Die Sache, die am „Letzten Tag“ entschieden wird. Und auch für diese Entscheidung gibt es ein Kriterium, welches Jesus uns ebenfalls mit auf den Weg gibt: der Glaube.
Glauben wir an den, der vom Himmel herabgekommen ist? Und, wenn ja, lassen wir diesem Glauben auch Taten folgen? Kommen wir in Gespräch mit dem Obdachlosen am Schriftenstand? Wird Frau Huber das neue Gemeindemitglied freundlich begrüßen und willkommen heißen? Wenn unser „Ja“ hier nicht schnell und ungezwungen über unsere Lippen kommt, sollten wir uns in Zukunft einmal überlegen, was der Wille Gottes für uns und unsere Schwestern und Brüder in genau solchen Situationen ist. Und immer auch daran denken, dass Jesus gekommen ist und in seiner Kirche wirkt und wirken will, um den Willen dessen zu tun, der ihn gesandt hat.
Was glauben wir von dem, worüber Jesus erzählt hat? Wägen wir nicht immer wieder ab, was aus unserer Sicht für unser Leben zumutbar ist?
WIR wollen entscheiden, WIR wollen das letzte Wort haben, weil wir miss.trauisch sind und uns nicht in diese un.glaubliche Liebeshaltung Jesu einlassen wollen. Lassen wir seinen Geist in unsere Herzen.