Freitag, 23.4.2021 – Weihe der Metropolitankirche
Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus 5, 23-24
Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe!
Kommentar · Diakon Mark Eylitz
Die heutige kurze Stelle aus dem Matthäus-Evangelium ist Teil der „Bergpredigt“. Jesus fährt nach den berühmten Seligpreisungen fort mit seiner eigenen Ergänzung, ja, mit seiner Vollendung der alten Gesetze und Gebote Israels. Und hier erfahren wir, dass der von Jesu Gegnern oft erhobene Vorwurf, sich nicht an Gesetze und Regeln zu halten, ganz und gar nicht zutrifft. Man könnte die Ergänzungen, die Jesus zu einigen Grundregeln des Verhaltens gibt, ganz gut wiedergeben als eine Ablehnung der Haltung „Dienst nach Vorschrift“: ich tue nur das Notwendige, mir Aufgetragene. Alles darüber Hinausgehende, alles, was im Sinne einer persönlich-ethischen Nachhaltigkeit sein könnte, steht bei mir nicht auf dem Plan. Und genau das ist es, was Jesus kritisiert. Was bringt es, wenn du die im Gesetz vorgeschriebenen Gaben für das Versöhnungsopfer in den Tempel bringst, aber deinem Mitmenschen immer noch in tiefer Abneigung und Geringschätzung verbunden bist? Wäre es nicht viel besser, mit dem Bruder, mit der Schwester, Versöhnung zu suchen, Frieden zu schließen?
In der Anonymität der sogenannten sozialen Medien scheint es keine Barrieren für Beleidigendes zu geben. Auch ohne persönlichen Kontakt bleiben Verletzungen. Christen haben die Chance, sich auch in diesen Medien positiv, konstruktiv aufmerksam einzubringen..