Tagesevangelium – 16.5.2021

Sonntag, 16.5.2021

Lesung aus der Apostelgeschichte 1, 15-17.20ac-26.

In jenen Tagen erhob sich Petrus im Kreis der Brüder
– etwa hundertzwanzig waren zusammengekommen –
und sagte:
Brüder!
Es musste sich das Schriftwort erfüllen,
das der Heilige Geist durch den Mund Davids
im Voraus über Judas gesprochen hat.
Judas wurde zum Anführer derer, die Jesus gefangen nahmen.
Er wurde zu uns gezählt
und hatte Anteil am gleichen Dienst.
Es steht im Buch der Psalmen:
Sein Amt soll ein anderer erhalten!
Es ist also nötig, dass einer von den Männern,
die mit uns die ganze Zeit zusammen waren,
als Jesus, der Herr, bei uns ein und aus ging,
angefangen von der Taufe durch Johannes
bis zu dem Tag,
an dem er von uns ging
und in den Himmel aufgenommen wurde –
einer von diesen muss nun zusammen mit uns
Zeuge seiner Auferstehung sein.
Und sie stellten zwei Männer auf:
Josef, genannt Barsábbas, mit dem Beinamen Justus,
und Matthías.
Dann beteten sie:
Du, Herr, kennst die Herzen aller;
zeige, wen von diesen beiden du erwählt hast,
diesen Dienst und dieses Apostelamt zu übernehmen!
Denn Judas hat es verlassen
und ist an den Ort gegangen, der ihm bestimmt war.
Sie warfen das Los über sie;
das Los fiel auf Matthías
und er wurde den elf Aposteln zugezählt.

Matthias konnte als Zeuge der Auferstehung Apostel im buchstäblichen Sinne sein. Aber auch wir können Zeugen der Auferstehung werden, wenn wir aus der Hoffnung leben, die Gott uns durch die Auferstehung Jesu geschenkt hat.


Lesung aus dem ersten Johannesbrief 4, 11-16.

Geliebte, wenn Gott uns so geliebt hat,
müssen auch wir einander lieben.
Niemand hat Gott je geschaut;
wenn wir einander lieben,
bleibt Gott in uns
und seine Liebe ist in uns vollendet.
Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben
und er in uns bleibt:
Er hat uns von seinem Geist gegeben.
Wir haben geschaut und bezeugen,
dass der Vater den Sohn gesandt hat
als Retter der Welt.
Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist,
in dem bleibt Gott
und er bleibt in Gott.
Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt
und gläubig angenommen.
Gott ist Liebe,
und wer in der Liebe bleibt,
bleibt in Gott
und Gott bleibt in ihm.

Der Erste Johannesbrief nimmt das Motiv des Bleibens aus dem Johannesevangelium auf. Das Bleiben im Bekenntnis zu Jesus Christus schafft Gemeinschaft. Wir sind von Gott geliebt. Wer Gottes Liebe erfahren hat, wird fähig, diese Liebe auch an den Nächsten weiter zu schenken.


Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes 17, 6a.11b-19.

In jener Zeit
erhob Jesus seine Augen zum Himmel und sprach:
Vater, ich habe deinen Namen
den Menschen offenbart,
die du mir aus der Welt gegeben hast.
Heiliger Vater,
bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast,
damit sie eins sind wie wir!
Solange ich bei ihnen war,
bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast.
Und ich habe sie behütet
und keiner von ihnen ging verloren,
außer dem Sohn des Verderbens,
damit sich die Schrift erfüllte.
Aber jetzt komme ich zu dir
und rede dies noch in der Welt,
damit sie meine Freude in Fülle in sich haben.
Ich habe ihnen dein Wort gegeben
und die Welt hat sie gehasst,
weil sie nicht von der Welt sind,
wie auch ich nicht von der Welt bin.
Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst,
sondern dass du sie vor dem Bösen bewahrst.
Sie sind nicht von der Welt,
wie auch ich nicht von der Welt bin.
Heilige sie in der Wahrheit;
dein Wort ist Wahrheit.
Wie du mich in die Welt gesandt hast,
so habe auch ich sie in die Welt gesandt.
Und ich heilige mich für sie,
damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind.

Die Gemeinde der Jünger Jesu ist von Anfang an vielfältigen Bedrängnissen von außen und von innen ausgesetzt. Seine Bitte an den Vater bestärken die Schwestern und Brüder im Glauben, dass er mit seinem Geist bei ihnen ist.


Kommentar · P. Piotr Wojciechowski SSCC

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