Montag, 17.5.2021
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes 16, 29-33
In jener Zeit sagten die Jünger zu Jesus: Jetzt redest du offen und sprichst nicht mehr in Gleichnissen.
Jetzt wissen wir, dass du alles weißt und von niemand gefragt zu werden brauchst. Darum glauben wir, dass du von Gott gekommen bist.
Jesus erwiderte ihnen: Glaubt ihr jetzt?
Die Stunde kommt, und sie ist schon da, in der ihr versprengt werdet, jeder in sein Haus, und mich werdet ihr allein lassen. Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir.
Dies habe ich zu euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt.
Kommentar · Marianne Pallamar
„Siehe, nun sprichst Du öffentlich und unverhohlen. Und ohne Gleichnisse.“
Jesus hat davor von seinem Heimgang gesprochen. Dass die Jünger deshalb traurig sein werden, aber dass sie ihn wiedersehen würden und dass ihre Freude dann groß sein werde.
Ganz überzeugt von ihrem Glauben sagen sie: „Jetzt wissen wir, dass du alles weißt. Und du hast es nicht nötig, dass dich jemand fragt.“
Es gibt in unserem Leben auch solche Momente, in denen wir uns unseres Glaubens ganz sicher sind. Vielleicht haben wir soeben Gottes Liebe ein wenig fühlen dürfen, vielleicht haben wir mitten im Alltag eine Erfahrung der Gottesnähe gemacht. Und dann sind auch wir uns sicher: „Meinen Glauben kann nichts erschüttern!“
Doch Jesus holt auch uns aus dieser falschen Sicherheit heraus. „Jetzt glaubst du? Aber auch du wirst mich im Stich lassen!“ Wie Petrus wollen wir entrüstet rufen: „Niemals, Herr! Ich doch nicht!“
Und bald darauf machen wir die Erfahrung, dass auch wir uns aus Angst nicht zu Jesus bekennen. Und wir sind dann zerknirscht und unruhig.
Doch Jesus will uns das nur deshalb vorher sagen, damit wir uns später nicht selbst verurteilen. Er kommt dann nicht mit Vorwürfen auf uns zu, nein, er will, dass wir auch dann seinen Frieden haben. Denn in der Welt, das sind wir unter Druck, aber in ihm finden wir den wahren Frieden.