„Werdet vollkommener!“
Wir alle sind nicht fertig. Das Leben und der Glaube ist Prozess, ein Weitergehen und Voranschreiten. Wir dürfen täglich unsere Stärken, aber auch unsere Schwächen erkennen. Eine große Schwäche unserer Zeit ist die Geschwätzigkeit. Wir reden viel und sagen wenig. Und bei all dieser Geschwätzigkeit hören wir nicht aufeinander. Wir hören auch nicht auf unsere innersten Impulse. Was will Gott mir wirklich sagen? Worauf kommt es jetzt an?
Ich beziehe mich vor allem auf die zweite Lesung. In dieser Lesung ruft Paulus uns zu, dass wir wachsen und reich werden sollen. Das bezieht sich vor allem auf die Gemeinschaft in Christus. Wir sollen in der Liebe zueinander wachsen. (Wie würde unsere Welt aussehen, wenn wir die Liebe zueinander durch uns Wirklichkeit werden ließen?) Liebe heißt nicht, alles gut zu heißen. Liebe ist Klarheit, Wahrheit und manchmal auch Härte. Das bedeutet, dass wir aus der Liebe heraus auch manches klipp und klar ansprechen müssen. Damit würden viele Gerüchte verstummen und Falschheiten aus der Welt geräumt werden. (Ein Traum für die Zukunft unserer Kirche.)
Im Evangelium des ersten Adventsonntags ist viel von Zerstörung zu hören. Wir leben in einer Zeit der Zerstörung. Manches wird uns aus der Hand gerissen. Das ist gut und heilsam so. Im Miteinander-Unterwegssein und im Aufeinander-Hören werden wir den Weg erfolgreich zurücklegen. Lassen wir uns von der Botschaft Jesu begeistern und vorantreiben!
Pfarrer Dr. Karl Engelmann