Pfarrer Dr. Karl Engelmann
Der Synodale Prozess ruft uns heraus, aufeinander zu hören und einander von unseren Erfahrungen des Wirkens Gottes erzählen. Wenn wir das tun und auch offenen Herzens zuhören, kann es zu einer echten Begegnung kommen. Begegnung heißt, innerlich berührt zu werden. Begegnung ist eine Berührung von Herz zu Herz. Dazu braucht es keine Beziehung. Sicherlich haben Sie schon erlebt, wie Sie mit einem Menschen zu sprechen begonnen haben und binnen kurzem innerlich bewegt wurden.
Eine solche Begegnung ist die Begegnung von Maria und Elisabeth. Maria musste in die Berge gehen. Ihr Leben war gefährdet. Elisabeth erkennt sofort und preist Maria als Mutter ihres Herrn selig.
Bis heute wiederholt die Christenheit im Ave Maria den Gruß, mit dem Elisabeth Maria begrüßt hat, und singt den Lobgesang Marias, das Magnificat. Es ist ein Evangelium der Begegnung aus der Kraft des Heiligen Geistes. Solche im wahrsten Sinn des Wortes herzlichen Begegnungen lassen uns aufleben.
Evangelium
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas 1, 39-45.
In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg
und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa.
Sie ging in das Haus des Zacharías und begrüßte Elisabet.
Und es geschah:
Als Elisabet den Gruß Marias hörte,
hüpfte das Kind in ihrem Leib.
Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt
und rief mit lauter Stimme:
Gesegnet bist du unter den Frauen
und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.
Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?
Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte,
hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.
Und selig,
die geglaubt hat, dass sich erfüllt,
was der Herr ihr sagen ließ.