Wer führt Regie, wenn Erstaunliches gelingt?
P. Piotr Wojciechowski SSCC, Sühnekirche
Eine Schule in Kenia und eine Schule in Hernals. Kann das etwas miteinander zu tun haben? Es kann! Seit fünf Jahren engagiert sich meine Pfarre gemeinsam mit der Integrativen Schule Hernals sowie der Vienna Business School bei dem Projekt „Freundschaft verbindet“. Es hat zum Ziel, afrikanischen Kindern aus dem Slum von Mathare in Kenia die Möglichkeit zu geben, eine Schule zu besuchen. Das 2. Vatikanische Konzil hat uns Christen in Erinnerung gebracht, dass das Wohl der Menschen im Zentrum des Interesses der Kirche steht. Dieser Gedanke ist verankert in der Lehre Jesu Christi, im Evangelium. Er wird ausgedrückt im zweitgrößten Gebot, das lautet: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Ich weiß, dass nicht alle, die sich an diesem Projekt beteiligen, Mitglieder der Kirche sind oder sich als Christen bezeichnen, aber ich sehe, dass das Wohl anderer Menschen uns allen gleichermaßen am Herzen liegt.
Unsere Zusammenarbeit hat bewirkt, dass wir gemeinsam den Mitmenschen entgegengehen. Es identifizieren sich nicht alle mit dem Christentum, aber wir sind alle bereit, Gutes zu tun. Diese Möglichkeit bietet uns das Projekt „Freundschaft verbindet“. Nach so vielen Jahren bei diesem gemeinsamen Projekt sehen wir, wie es sich entwickelt hat, und es ist erstaunlich zu sehen, wie viele verschiedene Menschen sich engagieren und sich auch im positiven Sinne ändern und anderen gegenüber öffnen. So denke ich mir – und ich bin überzeugt davon –, dass es noch jemanden gibt, der die ganze Regie und Führung übernommen hat: der Heilige Geist, der uns zusammenführt.