Bunte Trauer

Auf den Friedhöfen von Hernals und Dornbach finden sich kunterbunte Gräber.

Constanze und Helmut Reimitz am Grab von Margarete: „Sie wollte das helle Licht, das sie gesehen hat, am Grabstein.“ (Foto: Johann Kratochvil)

„Meine Mutter hat uns ganz genau gesagt, wie sie sich ihr Grab vorstellt“, erzählt Constanze Reimitz. „Wir haben immer abgewehrt, haben gesagt, dass ja noch so viel Zeit ist und solchen Blödsinn. Im Nachhinein waren wir sehr froh, dass sie uns so genaue Anweisungen gegeben hat.“

Das Grab der Familie Reimitz am Hernalser Friedhof leuchtet aus dem Ensemble heraus. „Meine Mutter hatte ein Nahtoderlebnis. Das helle Licht, das sie dabei gesehen hat, hat sie sehr beeindruckt und auch sehr gelassen gemacht. Sie wollte etwas ganz Helles auf ihrem Grab.“

So wählte die Familie den Künstler Alois Filipic, der ein gläsernes Bild schuf. „Der bunte Bogen ist der Teil eines Kreises“, beschreibt Helmut Reimitz die Glasinstallation am Grab seiner Frau. „Das bedeutet, dass wir hier nur einen Teil des Ganzen sehen. Der ganze Kreis steht für die Vollkommenheit.“

(c) Johann Kratochvil
Familie Jiresch nahm eine Zeichnung der Verstorbenen als Grabmotiv: Christof Jiresch mit Tochter Maria und den Enkeln Mathias und Magdalena am Grab seiner Frau Resi. (Foto: Johann Kratochvil)

Auch auf dem angrenzenden Dornbacher Friedhof gibt es ein besonderes Farbenspiel. „Trotz der großen Traurigkeit über den Verlust wollen wir ein Zeichen setzen, dass wir an eine Auferstehung und ein Wiedersehen glauben,“ berichtet Christoph Jiresch von der Motivation seiner Familie. Rasch war er sich mit seinen Töchtern Anna und Maria einig, jene Zeichnung, die seine Frau zur Einladung zu ihrem 60. Geburtstag knapp vor ihrem Tod gemalt hatte, als Motiv für die Grabgestaltung zu wählen. Ein starkes Zeichen.

One thought

  1. Als Katholikin habe ich in der Schule gelernt, dass Tiere nicht in den Himmel kommen, weil ihre Seele nicht den Heiligen Geist hat und deshalb nicht unsterblich ist.
    Ich hoffe, weil der katholische Glaube ja leider mehrere selbst verursachte Unrichtigkeiten enthält, dass das nicht wahr ist.
    Was mich aber wundert, ist, dass in der Bibel (die ich zugegebenermaßen nie ganz im Kontext gelesen habe) alle möglichen Tierarten erwähnt werden; Vögel, Fische, Löwen, Esel, Vieh sowieso, Schweine, Insekten (Heuschrecken) und sicher noch mehr, die mir gerade nicht einfallen aber niemals Katzen. In der ganzen Bibel, das weiß ich von anderen, wirklich ALLES gelesen haben, dass das Wort Katze in der Bibel überhaupt nicht vorkommt. Für Katzenfans ist das bitter. – Wenn man bedenkt, was im Mittelalter mit Katzen in Verbindung mit den Hexenverbrennungen aufgeführt wurde … dann hab ich mich schon oft gefragt, ob Katzen, biblisch gesehen, ja doch anscheinend als böse gelten.

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