Was Christen glauben
Was ist ganz sicher? Dass jeder Mensch einmal sterben wird. Viele sprechen dann von der letzten und einzigen Gerechtigkeit in dieser Welt. Große und Kleine, Reiche und Arme, Glaubende und Ungläubige, Friedensstifter und Massenmörder: Für alle kommt einmal der Tod. Doch was kommt dann? Gibt es ein ewiges Leben, gibt es eine Auferstehung von den Toten? Gibt es eine Hölle, einen Himmel, ein ewiges Leben? In fast allen Religionen kennt man den Glauben an ein ewiges Leben; sei es als Eingang ins Nirwana, als Rückkehr zur Weltseele oder als Aufnahme in Walhall.
Wir Christen glauben an die Auferstehung nach dem Tod. Grundgelegt ist dieser fundamentale Glaube durch das Ostergeschehen von Jesus Christus. Er wurde ans Kreuz gehängt, ermordet und begraben. Am dritten Tag ist er aber auferstanden und zeigte sich den Jüngern und Jüngerinnen.
Zugleich glauben wir Christen aber auch an sein zweites Kommen in Ewigkeit; das wird oft vergessen. Und wir hoffen zudem, dass Gott selbst an jedem Einzelnen Gerechtigkeit, aber auch Barmherzigkeit walten lassen wird. Wir haben einen Namen bei Gott!
Auch wenn viele unserer Zeitgenossen mit diesem christlichen Glauben wenig oder überhaupt nichts anzufangen wissen – der Glaube an die Ewigkeit, an ein „Ziel“ bei Gott, ist grundgelegt durch die Heilige Schrift und durch Zeugnisse vieler Jahrhunderte hindurch. Und: Er wird auch heute noch bezeugt, zum Beispiel durch christliche Märtyrer, die um des Glaubens willen in den Tod gehen; durch Frauen und Männer, die bewusst den Lebensweg in einem Orden zu gehen versuchen, mit den Gelübden der Armut, des Gehorsams und der Ehelosigkeit „um des Himmelreiches willen“; durch Glaubende, Suchende aller Generationen und Zeiten, die im Glauben an diesen Auferstandenen Kraft, Mut, Zusicherung, Trost und Hoffnung finden.
In jeder heiligen Messe antwortet die versammelte Gemeinde nach der Aufforderung des Priesters oder Diakons: „Deinen Tod, oh Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit.“ Ein schönes, fast zweitausend Jahre altes Bekenntnis!
Pater Lorenz Voith C.Ss.R., Marienpfarre