Missionsschwestern Königin der Apostel
Die Kongregation „Missionsschwestern Königin der Apostel“ (Societas Missionalis Sororum Reginae Apostolorum, SRA) wurde am 1. Juli 1923 in Wien für die Missionierung Indiens kanonisch errichtet. P. Bodewig, ein Kölner Jesuit, der von 1873 bis 1876 in Indien tätig war, sah die Notwendigkeit einer Missionsgesellschaft, die sich der Evangelisierung Indiens widmen sollte. Im Fokus hatte er dabei die Stadt Beneras, das religiöse Zentrum der Hindus. 1890 gründete P. Bodewig in Köln zu diesem Zweck die „Missionsgesellschaft der Unbefleckten Empfängnis“. Sein Vorhaben scheiterte jedoch, weil ihm die kirchliche Genehmigung versagt wurde. P. Bodewig starb 1915, einen Tag vor seiner Audienz mit Papst Benedikt XV.
Einige Brüder und Schwestern zogen 1905 nach Wien und gründeten 1916 die Gesellschaft des katholischen Missionswerkes für Indien. Daraus ging dann 1923 unsere Kongregation „Königin der Apostel“ hervor. 1927 fuhr die erste Gruppe unserer Missionare nach Indien, und 1965 kamen die ersten indischen Schwestern nach Europa, um hier unsere Mission zu unterstützen. 1954 wurde der männliche Zweig aufgelöst.
Die Kongregation hat derzeit 957 Mitglieder. Tätig sind die Missionsschwestern „Königin der Apostel“ vor allem in Indien. Aber auch in Österreich, Deutschland, Italien und der Slowakei gibt es Niederlassungen. Auf den Philippinen gibt es eine Delegation mit sechs Niederlassungen und in Uganda eine Mission mit zwei Häusern. In Indien, Philippinen und Uganda betreuen die Schwestern vor allem Sozialeinrichtungen und sind in der direkten Evangelisation tätig. Sie haben Institute für Blinde, Gehörlose, Mehrfachbehinderte, für Krankenpflege und für Allgemeinbildung. Außerdem bieten sie handwerkliche Ausbildungsstätten und betreuen auch Internate für Mädchen, die sonst keine Möglichkeit hätten, eine Schulausbildung zu machen. In Europa arbeiten die Schwestern in Krankenhäusern und Pflegeheimen, in Kindergärten und in der Pfarr- und Krankenseelsorge.
In Wien ist in der Kreuzwiesengasse 9 das Generalat und die Gemeinschaft. Dort wohnen zurzeit 26 Schwestern. Sie helfen bei der Seniorenseelsorge in der Alszeile mit. Gemeinsam feiern sie dort einmal im Monat die hl. Messe. Einige Schwestern machen Besuchsdienst bei älteren Menschen die noch zu Hause wohnen und bringen ihnen die hl. Kommunion. Andere arbeiten im Klosterladen oder auf Flohmärkten. Die Schwestern im Missionsbüro sind vor allem Ansprechpartner für missionarische Aufgaben, halten Kontakt mit Wohltätern und freuen sich auch über neue Interessenten.