Montag, 27. April
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes · 6,22–29
In jener Zeit sah die Menge, die am anderen Ufer des Sees geblieben war, dass nur noch ein Boot dort lag, und sie erfuhren, dass Jesus nicht mit seinen Jüngern ins Boot gestiegen war, sondern dass die Jünger allein abgefahren waren.
Von Tiberias her kamen andere Boote in die Nähe des Ortes, wo sie nach dem Dankgebet des Herrn das Brot gegessen hatten.
Als die Leute sahen, dass weder Jesus noch seine Jünger dort waren, stiegen sie in die Boote, fuhren nach Kafarnaum und suchten Jesus.
Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hierher gekommen?
Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird. Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt.
Da fragten sie ihn: Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen?
Jesus antwortete ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.
Kommentar · Pfarrer Karl Engelmann
Wie Jerusalem in Judäa, so ist Kafarnaum in Galiläa der Ort, an dem die Entscheidungen fallen. Dort findet die Auseinandersetzung über die wunderbare Speisung und ihre Bedeutung statt. Die Verse 22–24 berichten umständlich, wie Jesus und die Volksmenge sich in Kafarnaum wieder getroffen haben.
Die Menge „sucht“ Jesus – aber was sucht sie eigentlich? Sie suchen den wundertätigen Propheten, der sie satt gemacht hat und wieder satt machen kann. Jesus aber will etwas ganz anderes geben: die Speise für das ewige Leben. Dazu hat Gott ihn, den Menschensohn, eingesetzt und „mit seinem Siegel beglaubigt“. Gott verweist die Menschen an Jesus. Gott braucht nicht das Vielerlei von menschlichen Werken, Tugenden und Leistungen; die entscheidende Tat, die er vom Menschen verlangt, ist der Glaube an Jesus. Das wahre Leben kann man nur von ihm und nur als Geschenk empfangen. Immer wieder sucht der Mensch das Leben. Jeder will leben und das Leben genießen. Wo aber finden wir das wirkliche Leben? Jesus selbst ist der Garant des Lebens. Er geht den Weg des Lebens mit uns.
Kommentar zum Tagesevangelium: „Gerecht gemacht durch Glauben haben wir Frieden mit Gott.“ Aber der Glaube mündet in Werken. Ohne Leistungsdruck – einfach deshalb, weil wir an der Hand Jesu gehend, wachsen.