Dienstag, 28. April
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes · 6,30–35
In jener Zeit sagte die Menge zu Jesus: Welches Zeichen tust du, damit wir es sehen und dir glauben? Was tust du? Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.
Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben.
Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot!
Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.
Kommentar · Pfarrer Karl Engelmann
„Ich bin es“, hat Jesus in der Nacht zu den Jüngern gesagt (6,20). Jetzt sagt er zu allen: „Ich bin das Brot des Lebens.“ Das ist die Antwort Jesu auf die Forderung nach einem Zeichen, das ihn bestätigen soll. Gott lässt sich nicht vorschreiben, auch nicht mit Berufung auf seine eigenen Gaben und Verheißungen, was er zu tun und wie er die Erwartungen der Menschen zu erfüllen hat. Das Manna war eine Verheißung, aber die Erfüllung, die wahre Gottesgabe, wird viel mehr sein: das wahre Brot vom Himmel. „Gib uns immer dieses Brot“, sagen die Leute, wie die Samariterin gesagt hatte: „Gib mir dieses Wasser“ (Joh 4,15). Aber das wahre Brot ist nicht eine Sache, es ist eine Person: Die wesentliche Gabe Gottes an die Menschen ist er selbst; er gibt sich in und durch Jesus. In ihm offenbart sich Gott, in ihm teilt er sich mit. Momentan können wir das wahre Brot, die eucharistische Gabe, nicht empfangen. Wir können aber mit seinem Wort kommunizieren. Wer das Wort Christi betrachtet hat Communio, Gemeinschaft, mit dem Auferstandenen.