Mittwoch 29. April
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes · 6,35–40
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge:
Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.
Aber ich habe euch gesagt: Ihr habt gesehen, und doch glaubt ihr nicht.
Alles, was der Vater mir gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen; denn ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.
Es ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich keinen von denen, die er mir gegeben hat, zugrunde gehen lasse, sondern dass ich sie auferwecke am Letzten Tag. Denn es ist der Wille meines Vaters, dass alle, die den Sohn sehen und an ihn glauben, das ewige Leben haben und dass ich sie auferwecke am Letzten Tag.
Kommentar · Pfarrer Karl Engelmann
Das Wunder ist ein Hinweis auf Jesus selbst; das „Sehen“ des Zeichens vollendet sich erst im Glauben. Ohne den Glauben bleibt das Sehen „blind“, und es wird zur Schuld (vgl. Joh 9,41). Glauben heißt zu Jesus kommen, mit ihm Gemeinschaft haben, in ihm das Leben haben. Das ist das Ziel, für das Jesus „gekommen“ ist: In ihm ist Gott den Menschen entgegengekommen. Die Absicht Gottes, der Wille Gottes, den Jesus erfüllt, ist die Rettung aller Menschen. Das Heil ist für den Glaubenden eine gegenwärtige Wirklichkeit, die sich aber erst mit der Auferweckung am Letzten Tag vollenden wird. Das Heil ist für alle bestimmt; wenn dennoch Menschen verloren gehen; so ist das gegen die Absicht Gottes. Wir alle stehen bereits im Heil Christi; dadurch sind wir im wahrsten Sinne des Wortes Heilige. Auch wenn wir noch auf das vollendete Heil warten, reicht der Himmel, die Ewigkeit bereits in die Gegenwart herein.