Tagesevangelium – 26.6.2020

Freitag, 26.6.2020

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus 8, 1-4

Als Jesus von dem Berg herabstieg, folgten ihm viele Menschen.

Da kam ein Aussätziger, fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde.

Jesus streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es – werde rein! Im gleichen Augenblick wurde der Aussätzige rein. Jesus aber sagte zu ihm: Nimm dich in acht! Erzähl niemand davon, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring das Opfer dar, das Mose angeordnet hat. Das soll für sie ein Beweis deiner Heilung sein.

Kommentar · Petra Huchler

Das Thema Heilung ist eines, welches mich zutiefst berührt. Weil es im konkreten Leben des einzelnen Menschen, der gebrochenen und verwundeten Existenz, geschieht. Und alles verändert.

In diesem Gleichnis kommt Jesus vom Berg. Was immer für besondere Momente in seinem Leben steht. In meinem eigentlich auch. Einen Berg zu besteigen ist immer ein `magisches` Erlebnis, weil es mich zwei Dinge ganz besonders lehrt: wie klein ich bin, was sehr heilsam ist, weil es damit manche Dinge in die richtige Perspektive rückt und, wie nah ich dem Himmel bin, weil nichts mehr dazwischen steht zwischen ihm und mir.

Jesus kommt also vom Berg, er hat sich sehr oft zum Gebet dorthin zurückgezogen, und trifft diesen Aussätzigen. Wenn ein Mensch damals vom Aussatz befallen war, musste er von der Gesellschaft abgetrennt leben und durfte sich der Stadt nicht nähern. Ein Leben in Einsamkeit und Isolation. Vielleicht ähnlich manchen Momenten der vergangenen Monate, in denen man jegliche liebgewonnene Kontakte vermeiden musste.

Der Aussätzige stürmt also auf Jesus zu und sagt: wenn du willst, Herr, kannst du machen, dass ich rein werde. Wie bitte? Rein werde? Aber es geht doch um viel mehr, es geht um Heilung, oder?  Und Jesus will es, berührt ihn, der Mann wird rein und damit heil.

Ich frag mich, wo beginnt Unheil oft? In uns selbst. Weil wir nicht rein denken, und damit meine ich das Beste denken. Weder sehen wir uns so, die wir doch in den Augen des Vaters unendlich kostbar sind, noch die Anderen. Und was entsteht daraus? Negatives Denken, Misstrauen, wir meiden manche Menschen… Jesus bietet uns seine Berührung an. Wie viele Menschen leiden an fehlenden Berührungen! Er legt die Hand in diese Wunde und will sie heilen. Durch seine Liebe, die er auch im Nächsten bringen will. Der Aussatz, das Ausgesetzt sein, muss der Begegnung und Beziehung weichen. Seinem Blick der Liebe und er befähigt uns dazu, wenn wir zu ihm kommen, und ihn darum bitten.

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