Tagesevangelium – 3.8.2020

Montag, 3.8.2020

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus 14, 13-21

In jener Zeit, als Jesus hörte, dass Johannes enthauptet worden war, fuhr er mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein. Aber die Leute in den Städten hörten davon und gingen ihm zu Fuß nach.

Als er ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen und heilte die Kranken, die bei ihnen waren.

Als es Abend wurde, kamen die Jünger zu ihm und sagten: Der Ort ist abgelegen, und es ist schon spät geworden. Schick doch die Menschen weg, damit sie in die Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen können.

Jesus antwortete: Sie brauchen nicht wegzugehen. Gebt ihr ihnen zu essen!

Sie sagten zu ihm: Wir haben nur fünf Brote und zwei Fische bei uns.

Darauf antwortete er: Bringt sie her!

Dann ordnete er an, die Leute sollten sich ins Gras setzen. Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern; die Jünger aber gaben sie den Leuten,

und alle aßen und wurden satt. Als die Jünger die übrig gebliebenen Brotstücke einsammelten, wurden zwölf Körbe voll.

Es waren etwa fünftausend Männer, die an dem Mahl teilnahmen, dazu noch Frauen und Kinder.

Kommentar · Bernhard Gönner

Johannes der Täufer war von Herodes ins Gefängnis geworfen und schließlich enthauptet worden. Matthäus berichtet unmittelbar vor der heutigen Stelle darüber und beschreibt, dass die Jünger von Johannes dessen Leichnam begruben und anschließend zu Jesus gingen, um ihm zu berichten. Als Jesus vom Tod des Johannes erfährt, will er allein sein und fährt daher mit dem Boot über den See Genezareth in eine einsame Gegend.

Wie schon in vielen anderen Berichten gelingt dies aber auch diesmal nicht – die Menschen folgen ihm. Jesus ist aber nicht etwa verärgert – er hat Mitleid, heilt die Kranken und will die Menschen auch nicht hungrig wegschicken. Daher gibt er seinen Jüngern den Auftrag:

„Gebt ihr ihnen zu essen!“

Die Jünger wissen nicht recht, wie sie diesen Auftrag erfüllen sollen, haben sie doch aus ihrer Sicht nicht genügend Nahrungsmittel. Jesus aber will seinen Jüngern begreifbar machen, dass sie nicht arm werden, wenn sie großzügig austeilen – das Brot im konkreten Fall – vor allem aber Jesu Worte und Lehre. Am Ende sind durch das Teilen mehr als 5 000 Männer, Frauen und Kinder satt geworden und den Jüngern bleiben zwölf Körbe übrig – mehr als sie am Beginn hatten. So wie das Brot wird auch der Glaube mehr, wenn man ihn teilt.

Etwas später berichtet Matthäus nochmal von einer Brotvermehrung (Mt 15,32-39) in einem sehr ähnlichen Kontext: sieben Brote und ein paar Fische für 4 000 Menschen – sieben Körbe voll bleiben übrig. In Vers 16,9-12 verweist Jesus nochmal auf die beiden Wunder und kritisiert die Jünger dafür sich noch immer Gedanken zu machen, ob sie genug Brot mitgenommen haben.

Was ist mein „Brot“, über das ich mir zu viele Gedanken mache?

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