Dienstag, 4.8.2020
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus 9, 35-10,1
In jener Zeit zog Jesus durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte alle Krankheiten und Leiden.
Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben.
Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter.
Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.
Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen.
Kommentar · Bernhard Gönner
Am Beginn des heutigen Evangeliums steht ein Vers (Mt 9,35) der beinahe wörtlich einen Vers am Beginn der Bergpredigt (Mt 4,23) zitiert. Matthäus setzt so eine inhaltliche Klammer um die Bergpredigt (Kapitel 5-7) und die Sammlung von Wundertaten Jesu (Kapitel 8-9) und berichtet über Jesus als Messias der Worte und der Taten. Der Evangelist fasst dabei nochmals zusammen – Jesus zog umher, lehrte und heilte – und leitet anschließend in die Aussendungsrede Jesu an seine Jünger (Kapitel 10) über.
Durch seine Worte und Taten hinterlässt Jesus einen Eindruck auf die Menschen, denen er begegnet. Viele schließen sich ihm an, sind mit Ihm unterwegs. Er sieht die vielen Menschen in ihrer Erschöpfung – sieht, dass es ihnen an Führung fehlt. Ich frage mich: Warum eigentlich, sie haben doch Jesus als Hirten. Wahrscheinlich ist sich Jesus aber bereits bewusst, dass er nicht mehr lange auf Erden sein wird.
Jesus macht sich daher auf die Suche nach „Arbeitern“ und findet sie in den 12 Jüngern. Er gibt ihnen Vollmacht jene Wunder zu tun, die er vollbracht hat. Anschließend werden die Zwölf von Matthäus erstmals als Apostel bezeichnet, namentlich genannt und schließlich von Jesus ausgesendet.
Welchen Teil der „Arbeit“ könnte ich persönlich übernehmen?