Samstag, 7.11.2020
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas 16, 9-15
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Ich sage euch: Macht euch Freunde mit Hilfe des ungerechten Mammons, damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet, wenn es mit euch zu Ende geht.
Wer in den kleinsten Dingen zuverlässig ist, der ist es auch in den großen, und wer bei den kleinsten Dingen unrecht tut, der tut es auch bei den großen.
Wenn ihr im Umgang mit dem ungerechten Reichtum nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann das wahre Gut anvertrauen?
Und wenn ihr im Umgang mit dem fremden Gut nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann euer wahres Eigentum geben?
Kein Sklave kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben, oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.
Das alles hörten auch die Pharisäer, die sehr am Geld hingen, und sie lachten über ihn.
Da sagte er zu ihnen: Ihr redet den Leuten ein, dass ihr gerecht seid; aber Gott kennt euer Herz. Denn was die Menschen für großartig halten, das ist in den Augen Gottes ein Gräuel.
Kommentar · Johannes Sterba
Wir sollen den ungerechten Mammon nutzen, um uns Freunde zu machen? Das klingt doch unehrlich, wollen wir käufliche Freunde?
Wie oft hat Jesus gegen die Reichen gesprochen, gegen den Besitz? Und hier teilt er ein anderes Bild mit uns? Nein, ich glaube, er vervollständigt das Bild, das wir haben sollen.
Besitz, ja Reichtum, ist nicht inherent schlecht, tatsächlich kann Geld ja einiges ermöglichen. Aber wir können nicht zwei Herren dienen, wir können also nicht gleichzeitig unser Streben ganz auf die Vermehrung unseres Besitzes ausrichten und Jesus nachfolgen. Wir müssen und für einen Herrn entscheiden. Und in unserer Nachfolge, unserem Streben zu Christus hin darf unser Besitz, ja eigentlich muss alles was wir haben und sind, darauf ausgerichtet sein, zu ihm zu kommen. An ihn dürfen wir uns klammern, seine Nähe erstreben. Dann werden wir zuverlässig mit uns anvertrautem Gut umgehen, dann werden wir auch mit dem ungerechten Reichtum zuverlässig umgehen und ihn nutzen um unsere Bestimmung zu erfüllen.