Pater Lorenz Voith C.Ss.R., Marienpfarre
Ein alter lateinischer Spruch lautet: „Ecclesia semper reformanda“, das heißt auf Deutsch: Die Kirche braucht immer eine Erneuerung! Auch die Kirche in Wien steht in einer Phase der Erneuerung, oder besser gesagt, einer Veränderung. Pfarren, Orden und andere kirchliche Einrichtungen arbeiten mehr und mehr zusammen. Es werden auch bisherige Gemeinden zusammengelegt, damit anderes Engagement wachsen kann. Die Kirche des 21. Jahrhunderts braucht sicherlich andere Strukturen als die des 19. oder 20. Jahrhunderts. Den „Geist in der Zeit“ erfassen und daraus handeln, das versuchen auch die Gemeinden im Dekanat Hernals: Schritt für Schritt.
Kirche in Bewegung und Erneuerung
Nicht wenige Zeitgenossen nehmen heute das Engagement von Christen in ihren Kirchen, Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern, Pflegeheimen, Bildungseinrichtungen, der Caritas oder der spirituellen Begleitung wahr, auch die Ordensgemeinschaften mit ihren Charismen. Nicht zu übersehen das Engagement für Kriegsflüchtlinge und deren Begleitung bis heute. Da ist vieles in Bewegung. Wir brauchen Erneuerung! Immer wieder neu – Ja! Das heißt aber auch das schon Bewährte: bei den Menschen zu sein, bei ihren Hoffnungen, Freuden, Ängsten, Sorgen und in der Begleitung durch das ganze Leben bis über den Tod hinaus.
Die uralte Frage neu stellen
Wir werden als Kirche auch die uralte und immer wieder aktuelle Frage nach Gott, nach dem Geist, der diese Welt, den Menschen und die Schöpfung begleitet, stellen. Und wir werden diese auch dann noch stellen, wenn sich Viele vielleicht davon abwenden, darüber schweigen wollen oder fanatisch und zynisch dagegen angehen. Die Hernalser und Hernalserinnen sind herzlich eingeladen, auf diesem spannenden Erneuerungsweg mitzugehen – mit ihren Fragen, Talenten, Charismen…!