Kaplan Thomas Pfandler, Pfarre Hernals
Im Sonntagsevangelium geht es diesmal ums Hören. Und zwar, wie verschieden wir Gottes Wort hören. Davon berichtet das Gleichnis vom Ackerboden. Jesus hat dieses Gleichnis vor einer großen Menschenmenge erzählt. Von überall her kamen die Menschen, die ihn hören wollten. In seiner Erzählung benutzt Jesus ein Bild aus der Landwirtschaft, nämlich das Bild des Ackerbaues: Wir Menschen sind dabei der Ackerboden, Gott ist der Sämann und der Same ist Gottes Wort. Gott sät. Er streut sein Wort aus. Überall. Dass Gott überall aussät, soll den Jüngern als Vorbild dienen. Sie sollen ebenso überall säen und allen Menschen von Jesus Christus erzählen.
Bei jeder Aussaat kann das Samenkorn auf unterschiedlichen Boden fallen. Blicken wir gemeinsam mit dem Evangelisten Matthäus auf den „vierfachen Ackerboden“, wohin der Same fällt, bzw. auf die „vier Hörweisen“, d.h. wie wir Gottes Wort hören und wie wir Gottes Wort in uns aufnehmen:
„Der Same, der auf den Weg fällt“
Auf den Weg fällt das Wort Gottes bei den Menschen, die es zwar hören, aber nicht verstehen. Es geht darum, mit dem Herzen zu verstehen und sich von Gottes Wort ergreifen zu lassen. Dann kann es in uns wirken und uns verändern.
„Der Same, der auf felsigen Boden fällt“
Menschen, bei denen das Wort auf felsigen Boden fällt, nehmen es freudig auf, sobald sie es hören. Eine Predigt kann sie sogleich in helle Begeisterung versetzen, aber genauso rasch vergeht auch wieder dieser Enthusiasmus. Aufgrund der Unbeständigkeit kann Gottes Wort keine Wurzeln schlagen.
„Der Same, der auf dornigen Boden fällt“
Bei denen das Wort in die Dornen fällt, zeigt sich, dass die Sorgen der Welt das Wort Gottes ersticken. Die Sorgen machen sich breit, bestimmen das Denken und verhindern jede geistige Beschäftigung mit Gott. Mit Gottes Wort muss man sich aber beschäftigen. Es geht letztlich darum, Sein Wort immer tiefer in sich eindringen zu lassen.
„Der Same, der auf guten Boden fällt“
Das sind die Menschen, bei denen Gott etwas wachsen lassen kann. Sie öffnen Gott ihre Ohren, ihr Herz und ihr Leben und lassen Gottes Wirken in sich zu.
Mit dem Gleichnis vom Ackerboden kann uns bewusst werden, dass das Wort Gottes nicht immer auf fruchtbaren Boden fällt. Die Gründe dafür, warum es nicht immer aufgeht, sind oft auch bei uns selbst zu suchen. Zum Nachdenken: Was können wir tun, damit Gottes Wort in unserem Leben Frucht bringt und nicht einfach spurlos an uns vorbei geht?
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