Montag, 10.8.2020
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes 12, 24-26
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.
Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben.
Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren.
Kommentar · Hubert Sterba
Jesus sagt das in einer Situation, in der Pilger ihn sehen wollen. Den Jüngern, Phillipus und Andreas, die ihm das mitteilen, sagt er, dass die Stunde seiner Verherrlichung gekommen ist. Davor aber noch sein Leidensweg nötig ist. „Seine Seele ist erschüttert“. Aber, so sagt er, „Soll ich den Vater bitten, dass er ihn aus dieser Stunde seines Leidensweges erretten soll?“ Wo sie doch notwendig ist, dass er und durch ihn der Vater verherrlicht wird.
Nicht immer und von allen werden solche Opfer verlangt. Aber sind wir oft nicht ganz einfach manchmal feige? Hängen an dem, was wir in unserem Leben als wichtig erachten, statt es zumindest in Frage zu stellen? Ob nicht der Verzicht auf Liebgewordenes uns den Weg verstellt zu besserem, höherem, wenn auch nicht gleich zur Verherrlichung? Es gibt einen Spruch, der sagt: Das Bessere ist der Feind des Guten. Sollten wir nicht manchmal das Gute verlassen, um Besseres zu gewinnen?