Mittwoch, 30.9.2020
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus 13, 47-52
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge:
Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Netz, das man ins Meer warf, um Fische aller Art zu fangen.
Als es voll war, zogen es die Fischer ans Ufer; sie setzten sich, lasen die guten Fische aus und legten sie in Körbe, die schlechten aber warfen sie weg.
So wird es auch am Ende der Welt sein: Die Engel werden kommen und die Bösen von den Gerechten trennen und in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen.
Habt ihr das alles verstanden? Sie antworteten: Ja.
Da sagte er zu ihnen: Jeder Schriftgelehrte also, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, gleicht einem Hausherrn, der aus seinem reichen Vorrat Neues und Altes hervorholt.
Kommentar · Birgit Fürst
Habt ihr das alles verstanden?
Wie oft haben wir schon die Worte und die Botschaft Jesu gehört? Aber haben wir sie auch wirklich verstanden? Wissen wir um das Reich Gottes? Ist uns der Ernst der Botschaft bewusst?
Jesus spricht im Gleichnis vom Fischnetz sehr eindeutige Worte: es geht um das Endgericht. Am Ende werden ausnahmslos alle Fische aller Arten gefangen sein und die Fische werden nach guten und schlechten aussortiert werden – die Guten kommen in den Korb und die Bösen werden weggeworfen werden.
Für viele klingen diese Worte heute sehr hart; wir leben in einer Gesellschaft, die lieber nach dem alten Lied „Wir kommen alle, alle in den Himmel, weil wir so brav sind“ lebt – Menschen fällt es heute vielfach schwer, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen – und dennoch sind die Worte Jesu eindeutig. Nicht jeder wird in das Reich Gottes kommen.
Jesus will uns nicht Angst machen oder drohen, aber er will uns wachrütteln und den Ernst der Lage bewusst machen.
Er will, dass wir ins Reich Gottes kommen und dass wir „Jünger des Himmelreiches“ sind.
Noch haben wir alle die Chance, uns jeden Tag neu zu fragen, ob wir für das Reich Gottes taugen. Noch können wir uns täglich fragen, ob wir gut (nach dem Willen Gottes) oder schlecht (selbstgerecht – nur mein Wille zählt) leben wollen.
Jesus weiß um unsere Schwächen und er erinnert uns, uns täglich neu zu fragen, ob wir das verstanden haben.