Donnerstag, 12.11.2020
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas 17, 20-25
In jener Zeit als Jesus von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es an äußeren Zeichen erkennen könnte.
Man kann auch nicht sagen: Seht, hier ist es!, oder: Dort ist es! Denn: Das Reich Gottes ist (schon) mitten unter euch.
Er sagte zu den Jüngern: Es wird eine Zeit kommen, in der ihr euch danach sehnt, auch nur einen von den Tagen des Menschensohnes zu erleben; aber ihr werdet ihn nicht erleben.
Und wenn man zu euch sagt: Dort ist er! Hier ist er!, so geht nicht hin, und lauft nicht hinterher!
Denn wie der Blitz von einem Ende des Himmels bis zum andern leuchtet, so wird der Menschensohn an seinem Tag erscheinen.
Vorher aber muss er vieles erleiden und von dieser Generation verworfen werden.
Kommentar · Johannes Sterba
Die Menschen wünschen sich von Jesus eine klare Ansage: Wann kommt es denn jetzt, das Reich Gottes? Wo wird es sein? Vielleicht war die Vorstellung eines so konkreten Reiches, das sich zeitlich und lokal einordnen lässt, noch viel näher als für uns heute.
Seit damals warten und beten wir, dass „dein Reich komme“. Die Antwort Jesu ist aber komplizierter. Das Reich Gottes ist schon mitten unter uns. Nicht im Warten darauf werden wir Erlösung erfahren, wir sind erlöst, wir leben schon im Reich Gottes! Mit dem Erkennen tun wir uns oft so schwer.
Dort wo die Menschen in seinem Namen zusammen kommen, in seinem Namen handeln und leben, dort ist das Reich Gottes hier. Dort wird es spürbar, erlebbar. Und wer es einmal erlebt hat, trägt es in sich und kann es weitertragen, damit auch andere diese Erfahrung machen können.