Samstag, 26.12.2020
Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus 10, 17-22.
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Nehmt euch vor den Menschen in Acht!
Denn sie werden euch an die Gerichte ausliefern
und in ihren Synagogen auspeitschen.
Ihr werdet um meinetwillen
vor Statthalter und Könige geführt werden,
ihnen und den Heiden zum Zeugnis.
Wenn sie euch aber ausliefern,
macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden sollt;
denn es wird euch in jener Stunde eingegeben,
was ihr sagen sollt.
Nicht ihr werdet dann reden,
sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden.
Der Bruder wird den Bruder dem Tod ausliefern
und der Vater das Kind
und Kinder werden sich gegen die Eltern auflehnen
und sie in den Tod schicken.
Und ihr werdet um meines Namens willen
von allen gehasst werden;
wer aber bis zum Ende standhaft bleibt,
der wird gerettet.
Kommentar · Johannes Sterba
Nach den beiden Weihnachtsfeiertagen folgt der 26. Dezember mit dem Fest des Hl. Stephanus, der erste Märtyrer der Kirche. Ist das nicht unpassend? Gerade noch feiern wir die Geburt eines kleine Kindes, dass uns allen Hoffnung bringt, dass zu uns gekommen ist um uns zu retten, und schon am nächsten Tag denken wir an das blutige Ende, das viele der frühen Christen erleiden mussten, und auch heute noch tun.
Das Evangelium kann uns eine Antwort geben. Gott ist in der Geburt Jesu zu uns gekommen, als Mensch geboren worden. Genau daran können wir sehen, dass sein Versprechen, der Bund, den er mit uns geschlossen hat, nicht nur im Guten, im Schönen und im Friedlichen gilt. Nein, Gott ist bei uns, immer und gerade im Leiden, in der Trauer und im Sterben. Dort wo wir ganz von unserer Menschlichkeit überwältigt sind, da ist er ganz nahe bei uns. Jesus hat alle Höhen und Tiefen erlebt, er ist immer an unserer Seite.
Dieses Versprechen hat Gott uns gegeben, in der Geburt Jesu. Und Stephanus hat genau diese Erfahrung gemacht, der Herr war bei ihm bis zu seinem Ende, so wie er auch bei uns ist und sein wird.