Sozialpastoral im Dekanat Hernals

Ausgehend vom 2. Vatikanischen Konzil hat sich die katholische Kirche geöffnet und versucht nun, vermehrt an die Ränder der Gesellschaft zu gehen. Dafür wurde der Begriff „Sozialpastoral“ geprägt.

Er bedeutet Hinwendung des kirchlichen Denkens und Handelns zu den vielfältigen Nöten und Lebenswelten der Menschen mit dem Ziel, „dem Menschen dort wo er sich befindet zu begegnen und ihm in seiner Situation durch  Zuhören, Beraten, Vermitteln und Ermutigen zu helfen“.

Sr. M. Samuela Peterková SSCJ hat im Herbst 2017 die Aufgabe übernommen, ein sozialpastorales Netzwerk zwischen den vier Pfarren im Dekanat und Hilfseinrichtungen sowie Institutionen in Hernals aufzubauen.

Große Herausforderungen liegen in der sogenannten „verschämten Armut“ im Bezirk.

Die zeigt sich in vielfältigen Bereichen wie „Alleine mit Problemen dazustehen“ und ist
oft mit finanziellen Problemen verbunden. Das betrifft auch viele Arbeitslose und Alleinerziehende.

Die PFARREN bieten ein breites Spektrum von Sozialkontakten wie „Glauben leben“, „Gemeinschaft spüren“, „Freundschaft knüpfen“, „ Menschen begegnen“, „Wissenswertes entdecken“ und „Kraft schöpfen“ und sind in Einzelfällen auch in der Lage, aus ihrem Spendentopf Hilfe durch finanzielle Beiträge zu Wohn- und Energiekosten zu leisten.

In Zusammenarbeit mit den verschiedenen Institutionen des BEZIRKSFORUMS HERMIT (HERNALS MITEINANDER) wird versucht, den Hilfsbedürftigen ohne Ansehen von Herkunft und Religion Hilfestellung bei der Lösung ihrer Probleme zu geben. 

Besonderes Augenmerk richtet sich darauf, Betroffene  bei Amtswegen zu unterstützen und Gesprächsbereitschaft, sowie juristische und psychologische Weitervermittlung anzubieten.

Unterstützt wird Sr. M. Samuela von einem „Beirat“ und den Pfarrern der vier Gemeinden im Dekanat sowie ehrenamtlichen  Helfern.

Seit Bestehen der Initiative konnte bereits in vielen Fällen geholfen werden. Zur Illustration der anfallenden Probleme und der geleisteten Hilfestellung einige Beispiele:

  • Einer Frau mit familiären, gesundheitlichen und finanziellen Problemen den Weg
  • zur Schuldnerberatung zu ebnen, um die drohende Räumungsklage abzuwenden
  • Einer alleinerziehenden  Mutter mit zwei Kindern im Heim und einem zu Hause Begleitung und Unterstützung durch Sozialarbeiter und das Jugendamt zu vermitteln
  • Einer alleinerziehenden Mutter, deren 10 jähriges Kind krank ist und eine immer wiederkehrende Infektion hat, bei der Begleichung der hohen Pflegekosten zu helfen
  • Unterstützung einer sehr begabten Schülerin durch Bezahlung des Schulgelds für 2 Monate
  • Übernahme der Kosten für Projektwoche/Sportwoche für 2 weitere Kinder, die in Familien mit sehr geringem Einkommen leben

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