Die heilige Corona

Fresko: Victor und Corona,
Pfarrkirche St. Corona am Wechsel

Griechisch: Stephana
Gedenktag katholisch: 14. Mai
Übertragung der Gebeine in Feltre: 18. September

Gedenktag orthodox: 11. November
Gedenktag armenisch: 10. November
Name bedeutet: die Krone (latein.–griech.)
Jungfrau, Märtyrerin
* 161 oder 287 (?)
† 177 oder 303 (?) in Damaskus in Syrien oder in Antiochia, heute Antakya in der Türkei oder in Alexandria in Ägypten oder auf Sizilien in Italien oder in Marseille in Frankreich

Corona war nach den Legenden die Frau des Märtyrers Victor. Im Alter von erst 16 Jahren starb sie ebenfalls den Martertod, indem sie mit zwei gebeugten Palmen beim Emporschnellen zerrissen wurde.

Der Name Corona, lateinisch „die Gekrönte“, weist ebenso wie der griechische Name Stephana von Stephanus auf den allgemeinen Begriff Märtyrerin hin. Die Legende liegt in griechischer Form mit den Orten Damaskus in Syrien oder Antiochia/Hatay in der Türkei, in lateinischer Fassung mit Sizilien oder Marseille in Frankreich sowie in einer äthiopischen Variante mit dem Schauplatz Alexandria in Ägypten vor, wobei letztere die Zeit der Verfolgungen unter Kaiser Diokletian, erstere die Regierungszeit des 161 gestorbenen Kaisers Antoninus Pius als Todesjahr angeben.

Statue, um 1859, Hochaltar
Pfarrkirche St. Corona am Wechsel

In der äthiopischen Überlieferung gehören Corona und Victor zu einer großen Gruppe von Märtyrern in Alexandria.

Die Legende entstand wohl im Osten; die Verehrung ist in Nord- und Mittelitalien schon im 6. Jahrhundert belegt; Reliquien kamen von Ägypten über Zypern und Sizilien nach Norditalien. In Castelfidardo bei Osimo hat es nach alten Zeugnissen schon damals eine Corona und Victor geweihte Kirche an Stelle eines früheren heidnischen Heiligtums gegeben. Am 18. September 1191 erhob Bischof Gentile diese Gebeine und brachte Teile davon nach Osimo. Im 9. Jahrhundert gab es Reliquien in Feltre, 1096 bis 1101 wurde die Victor und Corona geweihte Basilika gebaut.

Votivbild: Auffindung der Corona-Statue
in der Linde und Medaillons mit Szenen
aus Coronas Leben, 1650,
Pfarrkirche St. Corona am Wechsel

Kaiser Otto III. brachte 997 Reliquien aus Otricoli bei Terni nach Aachen ins Münster, wo ihre Grabplatte zu sehen ist und die Reliquien in einem 1912 gefertigten Gefäß aus Blei liegen; Kaiser Karl IV. überführte andere Teile der Gebeine von Feltre nach Prag. Die Reliquien in Feltre wurden 1943 und 1981 untersucht, dabei wurde festgestellt, dass es sich bei ihnen um die sterblichen Überreste eines Mannes – also wohl des Victor – und einer Frau handelt; durch Pflanzenpollen, konnten sie auf das 2. Jahrhundert datiert und ihre Herkunft aus dem Mittelmeerraum bestätigt werden.

In Altbayern, Böhmen und Niederösterreich ist die Verehrung seit dem 14. Jahrhundert nachgewiesen, besonders gefördert von den Benediktinern aus Niederaltaich. In Unterzarnham (Ortsteil von Unterreit), Gaißach bei Bad Tölz und Arget (Ortsteil von Sauerlach ) in Oberbayern sowie in Handlab (Ortsteil von Iggensbach), Patriching bei Passau, Koppenwall bei Pfeffenhausen, Bubach (Ortsteil von Mamming), Staudach (Ortsteil von Massing), Altenkirchen (Ortsteil von Frontenhausen), Niederaich (Ortsteil von Geratskirchen) und Sammarei (Ortsteil von Ortenburg) in Niederbayern gibt es Corona-Wallfahrten; weitere Wallfahrten sind in Niederösterreich in St. Corona am Wechsel, seitdem 1504 dort in einer hohlen Linde eine Corona-Statue gefunden und daraufhin eine Kapelle errichtet wurde, und in St. Corona am Schöpfl bei Altenmarkt in Niederösterreich; auch in Wien ist die Verehrung stark verbreitet. Die österreichische Münzeinheit hieß bis 1924 nach ihr Krone.

Votivbild, 1905, Pfarrkirche
in St. Corona am Wechsel

Nachdem 2020 die weltweite Corona-Pandemie ausgebrochen war, entschied man sich in Aachen, die geplante Restaurierung des Bleisarges vorzuziehen, um ihn zu entstauben und zu konservieren.

Attribute: an zwei Palmen, Krone, mit Goldstück oder Schatzkästchen
Patronin von Castelfidardo und Osimo; der Schatzgräber und Fleischer; gegen Seuchen und Unwetter, für Standhaftigkeit im Glauben; in Geldangelegenheiten, der Lotterie; der Diözese Belluno–Feltre

Quelle: Ökumenisches Heiligenlexikon

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