Tagesevangelium – 13.12.2020

Sonntag, 13.12.2020

Lesung aus dem Buch Jesaja 61, 1-2a.10-11

Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe und alle heile, deren Herz zerbrochen ist, damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Gefesselten die Befreiung, damit ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.

Von Herzen will ich mich freuen über den Herrn. Meine Seele soll jubeln über meinen Gott. Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils, er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit, wie ein Bräutigam sich festlich schmückt und wie eine Braut ihr Geschmeide anlegt.

Denn wie die Erde die Saat wachsen lässt und der Garten die Pflanzen hervorbringt, so bringt Gott, der Herr, Gerechtigkeit hervor und Ruhm vor allen Völkern.


Der Prophet Jesaja freut sich darüber, dass Gott ihn sendet, um den Menschen Mut zu machen und ihnen Gottes Heil und seine unübersehbare Zuwendung anzusagen.

Der Anfang dieser Lesung ist eine prophetische Aussage. Jesus hat in der Synagoge von Nazaret diese Stelle auf sich selbst bezogen. Er bringt die gute Botschaft den Armen und von ihnen wird er verstanden.


Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher 5, 16-24

Schwestern und Brüder!

Freut euch zu jeder Zeit!

Betet ohne Unterlass!

Dankt für alles; denn das will Gott von euch, die ihr Christus Jesus gehört.

Löscht den Geist nicht aus!

Verachtet prophetisches Reden nicht!

Prüft alles, und behaltet das Gute!

Meidet das Böse in jeder Gestalt!

Der Gott des Friedens heilige euch ganz und gar und bewahre euren Geist, eure Seele und euren Leib unversehrt, damit ihr ohne Tadel seid, wenn Jesus Christus, unser Herr, kommt.

Gott, der euch beruft, ist treu; er wird es tun.


Aufgabe der Gemeinde ist es, den Geist zu bewahren. Das bedeutet immer auch einen kritischen, einen prüfenden Blick auf Entwicklungen im Glaubensleben zu werfen. Das Gute gilt es zu behalten bis zur Wiederkunft des Herrn.

Freude und Friede kennzeichnen das Leben der christlichen Gemeinde, die dem kommenden Herrn entgegengeht. Die Ankunft des Herrn ist nicht nur ein Ereignis ferner Zukunft, an jedem Tag ist der Herr nahe.


+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes 1, 6-8.19-28

Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes.

Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen.

Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht.

Dies ist das Zeugnis des Johannes: Als die Juden von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten mit der Frage: Wer bist du?, bekannte er und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Messias.

Sie fragten ihn: Was bist du dann? Bist du Elija? Und er sagte: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein.

Da fragten sie ihn: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Auskunft geben. Was sagst du über dich selbst?

Er sagte: Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: Ebnet den Weg für den Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat.

Unter den Abgesandten waren auch Pharisäer.

Sie fragten Johannes: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Messias bist, nicht Elija und nicht der Prophet?

Er antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt und der nach mir kommt; ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren.

Dies geschah in Betanien, auf der anderen Seite des Jordan, wo Johannes taufte.


Johannes der Täufer legt Zeugnis für das Licht ab, das bald in die Welt kommen wird. Inständig fordert er uns auf, diesem Licht den Weg zu ebnen.

Wir alle, die wir bereits vom Sohn Gottes ergriffen wurden, sind gesandt, um hinzuweisen auf ihn, den Retter der Welt. Hinter diesem Zeugnis müssen wir selbst ganz zurücktreten wie Johannes. Nicht uns selbst verkünden wir der Welt, sondern den Sohn Gottes, der in die Welt als in sein Eigentum kommt.


Kommentar · P. Piotr Wojciechowski

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