Bananen und Getreide

Weihnachtszeit in Burundi

Abbé Joseph Mpitabavuma ist seit September 2018 Kaplan von Busoro, Burundi.

In Burundi ist der Advent die Zeit der Beichte. Die Priester von Busoro verbringen oft den ganzen Tag im Beichtstuhl. Sie gehen in die Teilgemeinden und an die Schulen. Die jungen Menschen kommen häufiger als andere zum Beichten. Mehr als 300 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren beichten täglich an den Schulen.

Der Advent ist eine wunderbare Zeit für die Heilung der Seelen. Mehr als 200 Menschen kommen in Busoro täglich in die Kirche. Wenn die Priester von der Danksagungsmesse zurückkehren, gehen sie in die Haushalte, um älteren und kranken Menschen die Sakramente zu spenden.

Dann kommt Weihnachten. In Burundi wird es so feierlich begangen wie kein anderer Feiertag. Hier in Busoro haben wir die Abendmesse am 24. Dezember um 20 Uhr. Gestaltet wird sie vom Jugendchor. Am Ende der Messe kehren die Gläubigen voller Freude nach Hause zurück und singen dabei Weihnachtslieder auf den Straßen.

Am 24. und 25. Dezember feiern einige Gläubige die Messe außerhalb der Kirche; es gibt darin einfach keinen Platz mehr. Kleine Mädchen und Buben tanzen um den Altar herum. Und alle Gläubigen drücken ihre Freude dadurch aus, dass sie ihre Hände heben und mit Freudenrufen im Rhythmus des Jugendchores tanzen; allen voran die Jugendlichen.

Burundi ist mehrheitlich katholisch, und zu Weihnachten kommen sogar einige Protestanten und Muslime mit uns zur Messe. Weihnachten in Burundi wird wirklich mit großer Freude begangen.
Ich wurde gefragt, ob es bei uns den Brauch von Geschenken gibt. Nein. Wenn eine Familie das Glück hat, zu Weihnachten noch Getreide oder Bananen zu besitzen, bereitet sie damit Bier zu und teilt es mit den Nachbarn. Nach der Christmette wollten wir an die Kinder Bonbons austeilen; aber leider haben wir als Pfarre nicht genug Geld dafür.

 

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