Gott hört, was wir brauchen

Pfarrer Dr. Karl Engelmann

Die Menschheit ‒ heute und immer ‒ bewegt sich zwischen Angst und Hoffnung. Die Hoffnung hat ihren letzten Grund allein in der Treue Gottes. Gott hört auf die Menschheit und setzt seine Akzente. Oft erkennen wir nicht gleich, dass dieses oder jenes Ereignis von Gott stammt. Gott ist nicht zimperlich. Er kennt uns und setzt seine Schritte in die Richtung unseres Heils.

Von Erlösung, Heil, Herrlichkeit hören wir in der ersten Lesung. Der heutige Mensch hat Mühe, diese Worte zu verstehen. Freiheit, Gesundheit, Friede, Glück, diese Worte verstehen wir besser. Und genau das meint jener Prophet, der in Jes 62 als Beter und Tröster spricht. Im Glauben weiß er: Gott wird ihn hören, denn Gott liebt sein Volk, seine heilige Stadt.

Evangelium: „Sohn Davids“, „Sohn Abrahams“: Als Mensch, als Kind eines bestimmten Volkes tritt der Sohn Gottes in die Welt ein. Auf ihn, den Messias, war die Geschichte Israels hingeordnet; auf ihn warten die Völker der Erde, auch wenn sie es nicht wissen. ‒ Mit Ehrfurcht schaut Josef, der stille und treue Helfer, auf das Geheimnis der ihm anvertrauten Frau. Christus kommt in der Welt an. Seine Ankunft verheißt Frieden und Freude. Kommen wir in diesen Tagen bei Christus an, er wird uns umarmen!

Lesung aus dem Buch Jesája 62, 1-5.

Um Zions willen werde ich nicht schweigen,
um Jerusalems willen nicht still sein,
bis hervorbricht wie ein helles Licht seine Gerechtigkeit
und sein Heil wie eine brennende Fackel.
Dann sehen die Nationen deine Gerechtigkeit
und alle Könige deine Herrlichkeit.
Man ruft dich mit einem neuen Namen,
den der Mund des Herrn für dich bestimmt.
Du wirst zu einer prächtigen Krone in der Hand des Herrn,
zu einem königlichen Kopfschmuck in der Hand deines Gottes.
Nicht länger nennt man dich „Verlassene“
und dein Land nicht mehr „Verwüstung“,
sondern du wirst heißen: „Ich habe Gefallen an dir“
und dein Land wird „Vermählte“ genannt.
Denn der Herr hat an dir Gefallen
und dein Land wird vermählt.
Wie der junge Mann die Jungfrau in Besitz nimmt,
so nehmen deine Söhne dich in Besitz.
Wie der Bräutigam sich freut über die Braut,
so freut sich dein Gott über dich.

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus 1, 18-25.

Mit der Geburt Jesu Christi war es so:
Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt;
noch bevor sie zusammengekommen waren,
zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete –
durch das Wirken des Heiligen Geistes.
Josef, ihr Mann,
der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte,
beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen.
Während er noch darüber nachdachte,
siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum
und sagte: Josef, Sohn Davids,
fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen;
denn das Kind, das sie erwartet,
ist vom Heiligen Geist.
Sie wird einen Sohn gebären;
ihm sollst du den Namen Jesus geben;
denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen.
Dies alles ist geschehen,
damit sich erfüllte,
was der Herr durch den Propheten gesagt hat:
Siehe: Die Jungfrau wird empfangen
und einen Sohn gebären
und sie werden ihm den Namen Immánuel geben,
das heißt übersetzt: Gott mit uns.
Als Josef erwachte,
tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte,
und nahm seine Frau zu sich.
Er erkannte sie aber nicht, bis sie ihren Sohn gebar.
Und er gab ihm den Namen Jesus.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert